Am Freitag, 19. August, weilte Bischof Felix Gmür in Muttenz. Grund dafür war der Besuch des Pastoralraumes Hardwald am Rhy, zu dem neben Muttenz auch die katholischen Kirchgemeinden Birsfelden und Pratteln gehören. Bereits im Juni war Gmür an einer Firmung in Pratteln in der Region präsent (der MA&PA berichtete). «Die drei Kirchgemeinden sind grundsätzlich alle eigenständig, aber in verschiedenen Bereichen miteinander verbunden», wie Bischof Felix erwähnt. «Aus der Sicht des Bistums ist es hier überhaupt eine gute Region», lobte er. «Sie sehen auch, dass wir alle dranbleiben müssen mit unseren Bemühungen zum Wohle der Kirche.»
Die morgendliche Sitzung mit dem Bischof
Am Morgen traf sich der Bischof mit den Verantwortlichen inkl. Teammitgliedern der drei Kirchgemeinden Gemeindeleiter Wolfgang Meier von Birsfelden, Gemeindeleiter von Pratteln Matthias Walther und Pfarrer René Hügin von der Pfarrei Muttenz. Dabei wurden hängige Problemen und Anfragen besprochen. So lautete eine Frage auch: «Was braucht ihr vom Bistum, um euren Dienst an der Gemeinschaft erfüllen zu können?»
Die Zusammenarbeit der Teams innerhalb des Pastoralraumes wird als sehr gut erachtet und geschätzt. «Die Coronapandemie hatte grossen Einfluss auf das Gemeindeleben», bedauerte der Bischof. «Vor allem bei der Teilnahme am Kirchenbesuch oder dem Engagement bei der Freiwilligenarbeit waren die Folgen gravierend.»
Die Gemeinden/Pfarreien sind sehr verschieden, darum findet in der täglichen Arbeit höchstens punktuell Austausch statt wie etwa beim Entwurf Homepage, wie es im Protokoll zur gemeinsamen Sitzung heisst.
Zweimal jährlich treffen sich die Gemeindeleitenden zur Standortbestimmung und zum Austausch. Bei der Pastoralraumkonferenz ein- bis zweimal pro Jahr wurden unter anderem Themen wie Sterbebegleitung oder Familienpastoral behandelt.
Zu schaffen machen neben den Folgen der Pandemie auch die vielen Kirchenaustritte in allen drei Gemeinden. Auch werden bei den Gottesdiensten die (jungen) Familien sowie die Jugendlichen vermisst.
Positiv wurde die ökumenische Zusammenarbeit erwähnt sowie die durchwegs gute Zusammenarbeit mit den politischen Gemeinden und mit den Schulen.
Neben dem Abgang von langjährigen Freiwilligen konnten auch neue für die Mitarbeit gewonnen werden. Während des Lockdowns wurden diverse Streaming-Dienste oder neue Angebote auf die Beine gestellt und junge Frauen und Männer haben sich den Gruppierungen der Pfarreien angeschlossen.
Gottesliebe und Menschenliebe im Gespräch
Um 11 Uhr fand ein feierlicher Gottesdienst in der Kirche St. Johannes Vianey statt. Glockenklang und brausende Orgelklänge, gespielt von Organist Christoph Kaufmann, begrüssten die Anwesenden. In seiner Predigt erwähnte Bischof Felix, wie Jesus von den Pharisäern auf die Probe gestellt wurde mit der Frage «Was für ein Gebot … ist das grösste?». Worauf er antwortete: «Du sollst deinen Gott lieben …» sowie «Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst …» Daran knüpfte der Bischof seine Gedanken zur Gottesliebe und zur Menschenliebe und spannte den Bogen bis zentralen Frage der Freiheit des Menschen. Während der Messfeier wurden auch Bittgebete gesprochen wie «Schenke uns den Mut zu handeln.»
Nach dem Gottesdienst waren alle eingeladen zu einem reichhaltigen Apéro im Kirchgemeindesaal. Dabei gab sich auch die Gelegenheit für den Bischof, mit den Gläubigen ins Gespräch zu kommen. «Der direkte und persönliche Kontakt zu den Menschen ist für mich nicht nur äusssert wichtig, sondern auch in hohem Masse erfüllend», zog Bischof Felix ein positives Fazit zu seinem Besuch in Muttenz.
Text und Fotos von Claus Perrig